Reviews
Mozart: Idomeneo
Mari Eriksmoen, Tuomas Katajala, Anna Lucia Richter, Siobhan Stagg
Zürcher Sing-Akademie
Helsinki Baroque Orchestra
dir. Aapo Häkkinen
Kulturzentrum Herne, 17.11.2024
Münchens Faschingsoper im Mannheimer Stil entzückt im Revier
Auf sehr sinnfällige Weise wird mit der konzertanten Aufführung der Münchner Originalfassung zum Abschluss der diesjährigen Tage der Alten Musik im Kulturzentrum Herne deutlich, wie wenig verständlich der mühsame Weg des Dramas um den antiken Kreter-König in den Olymp der Operngestirne ist. Die Partitur strotzt nur so von melodischen Einfällen, revolutionär neuen Ensemblenummern, Chorsätzen und Märschen auf einem zuvor nie vernommenen Territorium, das noch von barocker Dramaturgie, aber schon vom Geist der Aufklärung durchzogen ist.
Wie sich diese nachtrojanische Episode über die drei Akte mit ihren leidenschaftlichen Eruptionen und lyrischen Seelenbeschreibungen entwickelt, ist vorrangig dem Helsinki Baroque Orchestra unter der einfühlsamen Leitung seines Dirigenten Aapo Häkkinen (auch Cembalo) zu verdanken, der sich als Anhänger einer historisch informierten und frischen Spielweise präsentiert. Berührend gelingt es den Streichern und ganz besonders den phänomenalen Holzbläsern, emotionale Affekte, menschliches Leid und jauchzendes Glück in Klangbilder zu verwandeln. Nicht minder dem prachtvollen Blech, den Konflikt Neptuns mit Idomeneo und Idamante schneidend auf die Spitze zu treiben, so in der Sturmszene des zweiten Akts.
Unter der inspirierenden Formgebung Häkkinens, der sich ganz in den Dienst der Sänger stellt, speziell in den Ensemblenummern körpersprachlich mehr kuratiert als anleitet, finden die Sänger zu funkelndem Mozart-Format.
Erstaunlich nahe kommen sich die die vier Hauptprotagonisten im Quartett Andrò ramingo e solo im dritten Akt, Mozarts erstem großem Ensemble, obwohl jeder von ihnen ganz unterschiedliche Konfrontationen zu verarbeiten hat und seinem Charakter entsprechend reagiert. Wie die Sänger bei diesem in Es-dur gehaltenen Stück die melodischen Bedrängnisse immer wieder reduzieren, um sie dann beim Schlüsselbegriff soffrir (leiden) gleichsam platzen und quasi in einer Schlucht versinken lassen, könnte zu den Erinnerungsmomenten dieser Aufführung über den Abend hinaus gehören.
Dr. Ralf Siepmann, Opera Online, 19.11.2024
Schumann: Genoveva
Carolyn Sampson, Marcel Beekman, Johannes Weisser, Marie Seidler, Cornelius Uhle, Felix Speer
Arnold Schoenberg Chor
Helsinki Baroque Orchestra
dir. Aapo Häkkinen
Tonhalle Düsseldorf, 2.6.2023
Kulturpalast Dresden, 4.6.2023
Das Helsinki Baroque Orchestra bescherte nun (…) eine „Genoveva“ auf alten Instrumenten, frisch, lebendig und sehr farbenreich. Unter der inspirierenden Leitung von Aapo Häkkinen wurde da ein wunderbar durchsichtiges, begeisterndes Klangbild produziert – Schönklang bis in die letzte Faser.
Das erlesene Solistenensemble tat ein Übriges, den Abend zum Erlebnis werden zu lassen. Mit einem facettenreich leuchtenden Sopran verlieh Carolyn Sampson der Titelgestalt Profil. Ihr gefühlvoll gestaltetes Gebet im vierten Akt war sicher ein Höhepunkt des Abends.
Mareile Hanns, Dresdner Neueste Nachrichten, 6.6.2023
Kompetenz aus Finnland haben die Veranstalter engagiert, um Schumanns einzige Oper am Freitagabend in feierliches Licht zu setzen. Kristiina Helin zeichnet sich für die Regie verantwortlich. Unter der Leitung von Aapo Häkkinen, der das Spätwerk als Krönung einer Komponistenkarriere versteht, spielt das Helsinki Baroque Orchestra auf Instrumenten, wie sie zu Schumanns Zeit gebräuchlich waren – die der Tuba ähnliche Ophikleide inbegriffen.
(…) der ”Freischütz” von Carl Maria von Weber sowie die Musikdramen von Richard Wagner schwingen wie ein Subtext in dieser Partitur mit. Sie wird an diesem Abend so liebevoll behandelt, wie man sich das nur wünschen kann. Das Helsinki Baroque Orchestra musiziert erfrischend lebhaft, verfällt nie in deutsche Schwere, sondern lässt Schumanns Musik transparent leuchten. Dirigent Aapo Häkkinen, am Pult voller Sorgfalt bei der Sache, versucht sogar, mit Raumklängen zu spielen (…) Auch der Arnold-Schoenberg-Chor wird seinem Ruf gerecht: Er singt mit plastischer Gestaltungskraft, ungemein differenziert und klangschön.
Verwöhnt wird das Ohr auch von einer exzellenten Solistenriege. Carolyn Sampsons Sopran legt ein starkes Bekenntnis für die Titelrolle ab: mit den Farben mädchenhafter Reinheit, aber auch mit jubelnder, schließlich sogar mit heroischer Strahlkraft. Marie Seidler hält als böse Amme leideschaftlich dagegen, lässt dunkle Untertöne in ihren Mezzo fließen. Johannes Weisser ist als Pfalzgraf Siegfried der sonore Inbegriff von Rechtschaffenheit und Stärke.
Anke Demirsoy, Westdeutsche Zeitung, 5.6.2023
Kristina Helin hat die Regie der konzertanten Aufführung übernommen. Und das hat sie wirklich prima gelöst. Während üblicherweise der Chor hinten und das Orchester davorsteht, die Solisten sich an der Rampe positionieren, um sich bei ihrem Einsatz vom Stuhl zu erheben, nutzt Helin wirklich alle räumlichen Gegebenheiten aus. Orchester und Chor werden nebeneinandergesetzt, die Sängerdarsteller werden mit kleineren Accessoires ausgestattet und dürfen sich szenisch bewegen.
(…) Unglaublich luxuriös ist der Arnold-Schoenberg-Chor unter der Leitung von Erwin Ortner besetzt. Das Helsinki Baroque Orchestra spielt auf historischen Instrumenten, in diesem Fall auf historischen Instrumenten aus der Zeit Robert Schumanns. Dem laienhaften Zuhörer bleiben die feinen Unterschiede verborgen. Dafür sorgt Aapo Häkkinen, der sich am Pult außerordentlich engagiert gibt und eben dafür sorgt, dass die Sänger hier keinesfalls in den Hintergrund treten. Er teilt seine Begeisterung über die Leistung des Orchesters mit dem Publikum, das langanhaltend allen Akteuren applaudiert und aus einer Ecke gar mit ausgiebigen Bravo-Rufen bedacht wird.
Michael S. Zerban, O-Ton, 3.6.2023
Das Helsinki Baroque Orchestra spielt unter der federnden Leitung von Aapo Häkkinen wunderbar transparent, flexible in den Tempi und inspiriert, insbesondere die Orchesterzwischenspiele lassen aufhorchen und haben ihre kostbaren Momente. Der Wiener Arnold Schoenberg Chor liefert die gewohnte, herausragende Qualität, klar, tonschön, stilsicher. Carolyn Sampson singt die Titelpartie mit kristallinem Sopran und arbeitet sich tapfer durch die frömmelnd-naiven Passagen der Partie, Marcel Beekman gibt dem Bösewicht Golo sehr helle Tenorfarben, Johannes Weisser ist ein etwas zu brachialer Siegfried, Marie Seidler hat als intrigante Amme die interessanteste Partie, was sie mit flammendern Mezzo weidlich nutzt, die kleineren Rolle sind famos besetzt.
Regine Müller, Rondo, 3.6.2023
Bach: St Matthew Passion
Elisabeth Breuer, Marie Seidler, Nico van der Meel, Benjamin Glaubitz, Andreas Wolf, Cornelius Uhle
Zürcher Sing-Akademie
Helsinki Baroque Orchestra
dir. Aapo Häkkinen
Festival Bach de Lausanne, 12.11.2021
La Passion sans mesures
L’Évangéliste Nico van der Meel a convaincu l’assemblée de son approche subtile, au fil du rasoir entre la neutralité d’un récitant anonyme, mais qui laisse percer son trouble, voire sa détresse infinie.
Sans doute fallait-il aux musiciens ce temps d’apprivoisement de l’acoustique de Saint-François. Mais une fois le rythme de croisière atteint, Aapo Häkkinen a pu déployer le magnétisme de sa direction souple et attentive à chaque inflexion du texte, révélant des solistes bouleversants, un chœur malléable à toutes les nuances suggérées par le chef, et un orchestre virtuose et coloré.
Des tempi vifs et des accents inattendus ont pu surprendre dans certains passages: l’air «Erbarme dich» à la basse presque swinguante, le violon échevelé de l’air «Gebt mir meinen Jesum wieder» et le crescendo formidable du chœur «Sind Blitze, sind Donner», du murmure au cri, ont prouvé que la «Passion» gagnait les cœurs dans l’approche libre et sans barres de mesures des Finlandais.
Matthieu Chenal, 24 heures, 14.11.2021
Bach: Harpsichord concertos, vol. 4
Aapo Häkkinen, Miklós Spányi, Cristiano Holtz, Anna-Maaria Oramo, harpsichord
Helsinki Baroque Orchestra
AEOLUS, 2020
The “triple concerto” in D minor for three harpsichords, BWV 1063, (…) played a role in the Bach revival of the 19th century, performed by luminaries like Mendelssohn and Liszt. This is a top-notch performance. The unison lines are perfectly tuned among the keyboards and the orchestra in the first movement, and the Siciliano has just the right degree of gentle lilt to lighten the serious outer movements.
This is a fine recording that stands on its own, and an admirable conclusion to Häkkinen’s cycle.
James V. Maiello, Fanfare, 9/2021
Drei oder vier hochkarätige Cembalisten lassen sich nicht so ohne weiteres zusammenbringen. Entsprechend selten hört man diese Concerti für mehrere Cembali im normalen Konzertalltag. In die Bresche sprang die Plattenindustrie offenbar seit jeher gerne und legte zahlreiche qualitativ hochwertige Einspielungen vor. Die Mitglieder des hier solistisch besetzten Helsinki Baroque Orchestra schlagen sich in diesem Umfeld recht wacker. Und natürlich erfreuen die drei beziehungsweise vier Solisten durch ihr technisch und musikalisch perfektes Zusammenspiel.
Reinmar Emans, Fono Forum, 5/2021
Ils ont fait les beaux soirs du café de Gottfried Zimmermann dans les années 1730. Imaginez : Johann Sebastian, Wilhelm Friedemann et Carl Philipp Emanuel sont aux claviers de concertos dont l’effectif soliste est inhabituel pour l’époque. Les instruments choisis pour cet enregistrement offrent un large échantillon de la facture européenne de l’époque ; allemand, italien, français et flamand, ils unissent leurs spécificités dans une pâte sonore à la fois dense et lisible.
Qu’il s’agisse d’exprimer la gravité du BWV 1063, allégée toutefois par un Alla siciliana ici plus italien que nature, la jubilation du BWV 1064, ombrée par son Adagio mélancolique, ou l’effervescence polyphonique du BWV 1065, Aapo Häkkinen et ses complices savent à merveille conjuguer vitalité, sens des proportions, raffinement du coloris, concentration et sensibilité. Comme hier dans les concertos à deux clavecins, où le musicien finlandais avait pour complice Pierre Hantaï (Diapason d’or de l’année 2018), on ne trouvera ici nul effet de manche superflu, mais une pulsation dansante assumée, une écoute mutuelle affûtée — et le vaillant petit ensemble de cordes (à un par pupitre) y a sa part. Sous leurs doigts, ces œuvres aux textures complexes trouvent un équilibre idéal, où la discipline n’étouffe jamais la liberté.
Interpreté cette fois aux clavicordes par Häkkinen et Miklós Spányi, l’ample Duetto en mi bémol majeur de Johann Gottfried Müthel, ultime et fantasque élève du Cantor, fait la part belle aux frissons et aux silences chers à l’Empfindsamkeit. Il met un point final tout en délicatesse à une aventure qui aura marqué la discographie récente des concertos.
Jean-Christophe Pucek, Diapason, 12/2020 (DIAPASON D’OR)
Beethoven: Egmont, Op. 84
Elisabeth Breuer, Robert Hunger-Bühler
Helsinki Baroque Orchestra
dir. Aapo Häkkinen
Ondine, 2019
Goethe’s play about freedom and oppression struck so many chords with Beethoven. His Overture, brief, furious and occasionally lyrical, with its devastating coda, is given a stupendous performance here by the Helsinki Baroque Orchestra under Aapo Häkkinen.
They make a marvellously incisive sound, so thrilling (…) Do try to listen to this Overture: it’s sensational.
Michael Tanner, BBC Music Magazine, 11/2019
Es ist schade, dass von Beethovens Schauspielmusik heute in der Regel nur die — zugegeben genial — Ouvertüre im Konzert zu hören ist. Denn eigentlich erschließt sich die Bedeutung dieses Eröffnungsstücks erst vollständig im Zusammenhang mit den motivisch mitunter verwandten Zwischenaktmusiken und dem hochemotionalen Schluss der Partitur. Ohne eine gehörige Portion Pathos ist eine Darstellung dieser von dem Beethoven-Zeitgenossen Friedrich Mosengeil besorgten Textkompilation nicht denkbar.
Robert Hunger-Bühler als Rezitator findet da genau das richtige Maß zwischen Exaltierheit und bravem Erzählton. Elisabeth Breuer besticht durch ihr warmes Timbre und ihre unsentimentale Art in den beiden kurzen Liedern, die die Partitur für sie vorsieht. Das Helsinki Baroque Orchestra (…) zeigt, dass es in der Lage ist, dramaturgische Bögen kunstvoll zu gestalten und bei Gelegenheit auch beherzt aufdrehen kann.
Martin Demmler, Fono Forum, 11/2019
Beethoven wrote the incidental music to Egmont while in the process of transforming Leonore (1805-06) into Fidelio (1814) and you can feel his understanding of music theatre on the move in every bar of Aapo Häkkinen’s reading of the Overture. Here in the starkest unison is the grave situation facing the Dutch nobleman Egmont, here are the Spanish occupying forces. There he stands in reply, alongside his people, captured in just a bar or two of plaintive heterophony from solo winds.
These gestures are not isolated from each other by Häkkinen but they find their place in a symphonic drama originally voiced at every turn, building to an execution scene as plain as day. This is followed by a well-earned silence (even evoking memories of Furtwängler live in Berlin in 1947), and a rarely observed second cadence point. Without whipping up the coda with a contrived accelerando he allows a slight and natural quickening of pace and then lets the reprise off the leash in the concluding ‘Victory Symphony’.
I have concentrated on the Overture because — let’s face it — we all do. Once Beethoven’s music had become more in demand than Goethe’s words, Friedrich Mosengeil devised a poetic précis which is declaimed in full and invaluably printed likewise, with translation, in the booklet. The Swiss actor Robert Hunger-Bühler falls well on the ear, respecting the metre, declaiming with passion in the context of a live performance, yet without venturing to the melodramatic extremes of John Malkovich on a recent period-instrument production (Alpha, 9/16) uniquely offering both English and German versions of the narrative.
On the Alpha set, the Wiener Akademie is directed by Martin Haselböck, whose Beethoven is dry as a bottle of Trocken and likewise best enjoyed in situ. The Helsinki set enjoys livelier characterisation and a much richer instrumental palette — Eduard Wesly’s oboe deserves special praise, but so does the four-strong horn section, and Häkkinen’s own discreet fortepiano continuo — Elisabeth Breuer’s soprano is tonally matched to them in the two numbers designed by Beethoven singing actress. Presently unavailable outside a huge Decca box, George Szell’s VPO recording (10/70) deserves its reputation, and Häkkinen presents a worthy modern counterpart.
Peter Quantrill, Gramophone Awards, 2019
The Helsinki Baroque Orchestra, on period instruments, delivers an excellent performance: they play with spirit, accuracy and all-out commitment, and sound quite imposing and sonorous. Conductor Aapo Häkkinen consistently shapes the score to capture effectively just about every aspect of the music’s drama.
The famous Overture gets a fine, somewhat brisk performance, the music brimming with energy and effervescence. The closing track, Siegessymphonie, using much of the same music, is played similarly but with an even more manic and colorful character. In the other numbers, the phrasing and execution are always convincing; the pacing is generally moderate. In the slower parts of the Zwischenakt I and II, one notices the slightly different string sound associated with Baroque ensembles. The horn sonorities in the latter number also betray an early-music tone, yet in neither case is it really a problem. Austrian soprano Elisabeth Breuer has a light, rather angelic voice, and sings very well in both her numbers, Die Trommel gerühret (No. 2) and Freudvoll und leidvoll (No. 5), the latter especially impressive. Swiss-born actor Robert Hunger-Bühler is quite dramatic in delivering the recitation, sometimes working up emotional outbursts of great passion.
Robert Cummings, MusicWeb International, 10/2019
The Egmont Overture is one of the most instantly recognizable and recorded of all Beethoven’s overtures. Composed to accompany Goethe’s heroic play, complete recordings of the incidental music do occasionally appear. With its nine pieces including the famous overture, this latest live addition to the Beethoven catalog from the Ondine label features the Helsinki Baroque Orchestra directed by Aapo Häkkinen, soprano Elisabeth Breuer and narrator Robert Hunger-Bühler, who gives an animated account of the spoken dialogue between movements.
Setting the scene — the programmatic overture is expressive and sonorous. Häkkinen keeps this restrained though with a sense of modest intensity, employing effective rubati which enhance climaxes. These are not as big as one may expect when used to hear this as a concert overture, as Häkkinen reserves the grandest gestures for the final movement (“Siegessymphonie”), when the music peaks triumphantly.
Clearly, Häkkinen understands the textures of classical music and both the symphonic and operatic styles. Two examples come to mind; In “Zwischenakt II”, melody and accompaniment texture brings an operatic air, almost Mozartian. Here, Häkkinen doesn’t take Beethoven’s dynamic markings literally, but places them in the context of the character of the piece, a highly effective choice. And in “Zwischenakt III”, the layers of sound are crystal clear and distinctive, with an intrinsic sense of style.
In the linking narrations, actor Robert Hunger-Bühler understands the poetry and natural rhythm of the text, bringing an air of authenticity and authority. He is mostly restrained, saving the biggest gestures for the most dramatic moments as in the final lines of “Melodram”, which aids and enhances the exciting theatrics of the final orchestral flourish.
The orchestral sound is attractive overall, noticeably the brass and flawless woodwind. The strings present a richness of sound not always achievable on period instruments, a high compliment to the members of the Helsinki Baroque Orchestra. Occasionally, intonation is blemished (as in the “overture” and “Zwischenakt I”), but those instances are limited and are a pitfall of natural gut strings, especially under the circumstances of a live recording; they do not detract from the energy, spirit, emotional intensity and overall conviction of the performance.
The booklet includes a full list of players, texts and translations with detailed program and musicological notes, outlining the action. The overall orchestral balance throughout the recording is good and well captured with an appropriate sense of space. Recorded between December 2018 and January 2019 in Musiikkitalo, Helsinki, there is a natural acoustic, with sufficient reverberance, which works well both for the orchestral sound and spoken narration. The occasional disturbance from the audience is minimal, but on occasions – noticeable. The drive, pacing and excitement of a live performance are evident throughout, making this an enlightening release.
This is not a piece recorded often, certainly not in full. Häkkinen’s capturing of the drama and orchestral colors matches Herbert von Karajan’s 1961 version with the Berlin Philharmonic, although obviously with a rather more delicate period-appropriate palette. Karajan omits most of the spoken dialogue, and his soprano is the legendary Gundula Janowitz, who brings a commanding air to both of the “lied” movements, but lacks clarity of text. Though Breuer’s voice doesn’t have the same depth of tone as some of the other recordings available, her enunciation and diction are the clearest and cleanest.
For those familiar with Beethoven’s symphonic output and looking to expand their knowledge, this would enhance any library.
Leighton Jones, The Classic Review, 22.8.2019
Die gesamte Bühnenmusik von Beethovens Egmont hat das klanglich auf symphonische Größe gebrachte Helsinki Baroque Orchestra unter Aapo Häkkinen für Ondine aufgenommen. Das klingt ganz toll, zumal Häkkinen sehr bedeutungsvoll und tonmalerisch dirigiert. Elisabeth Breuer ist ein stimmlich kraftvolles und im Ausdruck sehr anmutiges Clärchen.
Remy Franck, Pizzicato, 18.8.2019
Beethoven’s Egmont Overture has long been among his most popular orchestral works, a powerful piece with a serious, weighty introduction, followed by a grippingly intense Allegro and rounded off with a marvellously uplifting coda complete with martial trumpet calls. Yet the rest of the incidental music he wrote in 1810 for a new Viennese production of Goethe’s 1788 revolution-infused drama has for the most part been left in the shadows. For many years the only available recording was the one conducted by George Szell, with the marvellous Pilar Lorengar as the heroine Clärchen in the two vocal numbers. It’s still worth seeking out, but recent years have happily seen the emergence of new accounts of the complete incidental music, many with accompanying narration to summarise the action of the drama. The latest is a splendidly compelling performance, taken from live concerts, by the Helsinki Baroque Orchestra (playing on Classical-period instruments) under Aapo Häkkinen.
The main attraction of this new account is its combination of stylishness, commitment, thoughtfulness and polish, which is most evident when set by the side of the recent, often rather breathless, and occasionally rough-round-the-edges reading from Martin Haselböck and the Orchester Wiener Akademie. The Helsinki performance may have less of the whiff of the theatre about it (though the first violins are placed on the right of the sound picture, as they often are in theatre pits), but it is a deeply-considered reading, with lively but not hectic speeds where needed, that stands up extremely well to repeated listening.
In the Overture itself, Häkkinen takes some liberties with agogic accents on upbeats, and introduces articulation and dynamics not always specified in the score, but most are well within the boundaries of period style and all are done with good reason and to thrilling effect. The rest of the music, comprising four entr’actes, two songs for Clärchen plus music to accompany her death, a melodrama showing Egmont before his execution, and the final ‘Victory Symphony’ (in effect the closing section of the Overture) is all marvellously paced and shaped, the frisson of a live performance combined with playing of real polish.
The role of Clärchen is taken with distinction by soprano Elisabeth Breuer, youthful sounding, with tone as clear as a bell, hugely involving and also convincing in a part that was originally written for an actress (Antonie Adamberger, daughter of the first Belmonte in Mozart’s Die Entführung aus dem Serail), not an operatic soprano. Her first song, ‘Die Trommel gerühret’, is especially successful, with Häkkinen and his orchestra delivering real panache and swagger in the major-key sections, while the second, ‘Freudvoll und leidvoll’, is most affecting.
In performances of the complete incidental music, much hinges on the delivery of the accompanying commentary. Here it is given with a real sense of urgency and involvement by the veteran German actor Robert Hunger-Bühler. Of special interest is the text itself, which is the earliest declamatory condensation of Goethe’s drama made by the poet Friedrich Mosengeil in 1821, rather than Franz Grillparzer’s more commonly heard later effort. Mosengeil’s versified summary may have its longueurs, but they are less noticeable when delivered with such momentum as they are here. Where declamation occasionally interweaves with the music itself, it is done with particular deftness, and Hunger-Bühler’s enunciation is so clear that no non-native speaker will have trouble following the full text and translation in the accompanying booklet. The entr’actes, Clärchen’s quietly moving death scene and the final melodrama are all performed with such commitment that the abundant stylistic and thematic parallels with Fidelio are readily apparent.
For its Viennese audiences in 1810, Goethe’s drama of the historical Count Egmont acting as catalyst to a revolution that threw off the shackles of the Netherlands’ Habsburg oppressors will have had particular resonance. In the wake of Napoleon Bonaparte’s occupation of the city and his subsequent stranglehold on life in the Austrian territories, life in Vienna stifled. It also no doubt appealed to Beethoven’s own Low Countries roots, and he flung himself into composition of his Egmont music at a time when, for personal reasons as much as anything, he desperately needed a ‘cause’. The real strength of this new recording is that the listener gets a sense of all of this and more, because it raises some of Beethoven’s most compelling late-middle-period music to the level it deserves. For anyone looking for a good single-disc Egmont in excellent modern sound, this is now a clear top contender.
The Europadisc, 8/2019
Bach, Pisendel, Telemann
Zefira Valova, violin
Aapo Häkkinen, harpsichord
Helsinki Baroque Orchestra
Allerheiligen-Hofkirche, Munich, 18.3.2019
Virtuose Brillanz
Bei musikalischen Feinschmeckern gilt der “Finnische Tango” als besondere Spezialität. Vielleicht weil seine Exotik als Kontrapunkt zu Südamerika fasziniert. Aber es gibt auch noch andere Spezialitäten im Musikland Finnland mit seinen an die 30 Orchestern, zahllosen Musikschulen und vielen Weltklassemusikern. Dazu gehört zweifelsfrei auch das Helsinki Baroque Orchestra. 1997 gegründet, hat es sich einem Namen gemacht mit Kompositionen aus dem baltischen un barocken Repertoire. Seit 2003 wird es von Aapo Häkkinen geleitet, der bei Bob van Asperen in Amsterdam und Pierre Hantaï in Paris Cembalo studiert hat.
Auch jetzt fungierte er in der Allerheiligen Hofkirche der Residenz als inspirierender Maestro al Cembalo mit seinem Ensemble von elf Musikern. Für die Glanzlichter sorgten allerdings seine beiden Solistinnen auf der Traversflöte und an der Barockvioline. Gleich in Johann Sebastian Bachs fünftem Brandenburgischen Konzert spielte Pauliina Fred die Maestra al Flauto mit sensibler Brillanz. Dabei bediente das Ensemble aber nicht das Genre höfischer ausgeleuchtetem Klangbild und schlanker Struktur.
Dass sich Pauliina Fred auch auf virtuose Brillanz versteht, zeigte sie im fulminanten Allegro von Bachs Sonate für Flöte und Cembalo A-Dur. Echte Funde waren das Adagio und die Fuge d-Moll von Wilhelm Friedemann Bach, sie seinen Ruf als genialster Bach-Sohn bestens bestätigten, und ein Violinkonzert von Johann Georg Pidensel. Der Freund von Vivaldi und einst violinistischer Star der Dresdner Hofkapelle beeindruckte mit seinem Konzert in g-Moll, das dem berühmten a-Moll-Konzert von Johann Sebastian Bach kaum nachstand. Der Vergleich zeigte es, denn Zefira Valova glänzte als Maestra al Violino nicht nur in ihrer Rolle als Primgeigerin des Ensembles, sondern sie spielte auch beide Violinkonzerte als Solistin mit Brio und espressiver Grandezza.
Klaus P. Richter, Süddeutsche Zeitung, 19.3.2019
Schumann: Adventlied, Op. 71; Ballade vom Pagen und der Königstochter, Op. 140
Bach: Herr, gehe nicht ins Gericht, BWV 105 (version Schumann, 1849)
Carolyn Sampson, Benno Schachtner, Werner Güra, Jonathan Sells, Cornelius Uhle
Estonian Philharmonic Chamber Choir
Helsinki Baroque Orchestra
dir. Aapo Häkkinen
Ondine, 2018
Im Schaffen Robert Schumanns gibt es noch bedeutende chorsinfonische Werke, die bisher diskografisch nicht erfasst waren! Sein 1848 entstandenes Adventlied für Sopran, Chor und Orchester ist hier erstmals eingespielt: ein rund siebzehnminütiges oratorisches Stück auf ein Gedicht aus Friedrich Rückerts Pantheon, das religiöse und humanistische Themen vereint – von Schumann farbenreich vertont. Kernige, von Hornrufen getragene Männerchorpassagen treffen da auf wunderbar lyrische Melodien des Solosoprans.
Zu einer echten Freude wird die Erstbegegnung auch durch die Interpretation: Aapo Häkkinen formt den Estnischen Philharmonischen Kammerchor und das Helsinki Baroque Orchestra zu einem ebenso transparent wie kraftvoll klingenden Ensemble, und Carolyn Sampson setzt dem Stück mit ihrem klaren und zugleich sinnlich glänzenden Sopran die Krone auf.
Marcus Stäbler, Fono Forum, 1/2019
Die vier Teile der Ballade vom Pagen und der Königstochter, gedichtet von Emanuel Geibel, beschwören die typisch romantische Mittelaltersehnsucht in einer tragischen Liebesgeschichte, wobei der dritte Teil, am Strand eines imaginären Meeres spielend, die Vorlage zu Richard Wagners Rheingold gewesen sein könnte, wenngleich stabreimfrei und ohne dessen epische Länge. Das fromme Adventlied wiederum bleibt nicht ohne politischen Subtext, wenn es am Schluss im prächtigen Tutti heißt, «dass wir, die Volker und die Thronen, vereint als Brüder immer wohnen». Rückerts Text ist zwar schon 1834 veröffentlicht worden, doch als Schumann ihn im Revolutionsjahr 1848 vertont hat, wird man das – zumal in Dresden – mit einer anderen Beteutung gelesen haben.
Für die Einspielung der drei Werke hat Aapo Häkkinen die Aufführungsbedingungen der 1840er-Jahre minutiös recherchiert – und zwar jene des Leipziger Gewandhauses, dessen Kapellmeister Schumann äußerst gerne geworden wäre. Häkkinen liest diese Orchesterbesetzung (…) als Schumanns Idealvorstellung, was durchaus einen gewissen Charme hat. Aber auch an einer Stelle eine gründliche Neuausrichtung des Hörens erfordert, denn gestützt auf einen Reisebericht aus dem Jahr 1846 sitzen die ersten Violinen bei Häkkinen rechts, die zweiten links, und konsequent daraus abgeleitet singen Soprane und Tenöre ebenfalls rechts, Alte und Bässe links.
Doch wenn dieser ›seitenverkehrte‹ Klang auch durchaus nicht nur kurzfristig irritiert, begeistert die CD mit dem großartig disponierten Helsinki Baroque Orchestra end dem Estonian Philharmonic Chamber Choir, der hier mit größter Präzision, ausgezeichneter Textverständlichkeit und grandioser Stimmkultur einmal mehr unter Beweis stellt, dass er zu den weltbesten Chören überhaupt zu zählen ist. Die Solisten fügen sich nahtlos in das hohe Niveau des Musizierens ein.
Andreas Waczkat, Concerto, 1/2019
Il existe encore des œuvres de Schumann inédites au disque. Tel cet imposant Chant de l’Avent avec orchestre qui date des années dresdoises, comme la révision de la BWV 105 (une première aussi). Et l’Opus 140, révélé en 1986 par l’intégrale Emi des grandes ballades avec chœur gravée à Düsseldorf, est ici joué d’après un manuscrit autographe, sans les altérations de la partition imprimée.
La pièce maîtresse reste la Ballade du page et de la fille du roi, sur des vers de Geibel modulant en quatre parties une histoire analogue à celle du Klagendes Lied de Mahler. Aapo Häkkinen en offre une lecture bien plus attentive aux configurations rythmiques et aux arêtes du récit que la version citée de Bernhard Klee. La beauté évocatrice des timbres saisit d’entrée, comme la maîtrise des sinuosités, et l’ondulation lancinante des cordes structure superbement le meurtre du page. Au sein de la marine au climat si ambigu (bravo aux dames du chœur), quand l’Ondin fabrique la harpe avec l’os du défunt, on perçoit enfin le coloris singulier voulu par Schumann.
Jean-Philippe Grosperrin, Diapason, 11/2018
Deux œuvres rares encadrant une cantate de Bach, révisée par Schumann, voilà qui constitue un programme original et alléchant.
La musique de Schumann – « une immense Sehnsucht [aspiration, nostalgie] inassouvie » (Victor Basch) – est servie par d’excellents interprètes, pleinement engagés, conduits par Aapo Häkkinen. Ce dernier donne aux chœurs et à l’orchestre une qualité expressive où la force n’est jamais pesante, avec des couleurs et une lumière qui font trop souvent défaut à Schumann. On connaît l’excellence des formations chorales des pays baltes, le Chœur philharmonique de chambre d’Estonie ne déroge pas. Carolyn Sampson, familière du baroque, montre ici combien le répertoire romantique lui sied. Le contre-ténor Benno Schachter, comme les autres solistes, s’y montre sous son meilleur jour.
Yvan Beuvard, Forum Opéra, 3.9.2018
Effektvolle, lohnende und alles andere als kleinformatige Musik: Hier kann man Robert Schumann über die Schulter schauen und sieht ihn im Zwiegespräch mit Bach. Eine unübliche, aber attraktive Platte.
Aus dieser spannungsreichen Konstellation hat der Finne Aapo Häkkinen ein wunderbares Programm destilliert: Von Schumann sind dessen ‘Ballade vom Pagen und der Königstochter’ op. 140 und das siebensätzige ‘Adventlied’ op. 71 zu hören. Aus der zeitlichen Ferne grüßt Bachs Kantate BWV 105 ‘Herr, gehe nicht ins Gericht’, doch nicht in der originalen Version, sondern in einer von Schumann selbst erstellten Aufführungsversion für Dresden 1849.
Die ausführenden Ensembles versprechen Spannung: Der Estnische Philharmonische Kammerchor als formidabler Repräsentant romantischer Größe und moderner Chorkultur, dazu das im Bach-Idiom versierte Helsinki Baroque Orchestra, mit dem Häkkinen schon wunderbare Platten mit den Bachschen Cembalo-Konzerten herausgebracht hat – hier freilich auf Instrumenten des mittleren 19. Jahrhunderts.
Die Solisten sind herausragende Sprecher, die Schumanns dramatisch grundierte Werke mit angenehm lyrischer Expansionsfähigkeit verlebendigen. Bei Bach sind die Rezitative zwar alles andere als karg, werden aber von den versierten Bach-Vokalisten geprägt, weniger von Schumanns Anverwandlungskünsten. Arios unterstreichen sie, dass sie zwar vielfach gerühmte Bach-Vokalisten, aber keine eindimensionalen Puristen sind: Bach wird hier wie im Chor schon mehr auf Linie gesungen, als es in der historisch informierten Praxis üblich ist. Aapo Häkkinen moduliert die insgesamt reiche Substanz von Ensembles und Solisten mit feinem Zugriff und spielt das Potenzial der Ausführenden mit nobler Geste aus. Das Klangbild ist angemessen groß, dennoch reich an Details und führt alle Elemente gelungen zusammen.
Matthias Lange, klassik.com, 2.8.2018
Das Helsinki Baroque Orchestra unter Leitung von Aapo Häkkinen spielt Bach mit dem Instrumentarium der Schumann-Zeit. Aber nicht nur das: der Dirigent orientiert sich nicht an der barocken, am Affekt ausgerichteten Phrasierung, sondern gruppiert Bachs Musik nach melodischen Gesichtspunkten in neue Einheiten. Dem entsprechend wirkt sie deutlich kleingliedriger, als man es normalerweise von Barockensembles gewohnt ist. Und diesen interpretatorischen Ansatz überträgt Häkkinen nun auch auf die originale Musik Schumanns – und überrascht noch einmal mit einer für Schumann eher untypischen Stimmfarbe.
So ähnlich wie das Adventlied beginnt auch die Ballade vom Pagen und der Königstochter mit einer Jagdszene. In der Rolle des Erzählers gliedert Countertenor Benno Schachtner seinen Part klar nach rhetorischen Aspekten und deklamiert entsprechend zurückhaltend und mit fein kontrolliertem Timbre. Dirigent Aapo Häkkinen legt nicht nur sehr großen Wert auf gute Textverständlichkeit seiner Sängerinnen und Sänger, er lässt sein Helsinki Baroque Orchestra sehr sensibel und transparent artikulieren. (…) Überall knistert es hier vor Spannung, brodelt es im Orchester, fühlt man mit den Protagonisten bis in das opernhaft-tragische Finale der Ballade hinein. Dort darf der Estnische Philharmonische Kammerchor zusammen mit dem Helsinki Baroque Orchestra seine besonderen lyrischen Qualitäten unterstreichen.
Aapo Häkkinen hat mit seinem Helsinki Baroque Orchestra nicht nur das bisher sträflich vernachlässigte Adventlied Robert Schumanns endlich auf CD eingespielt: der finnische Dirigent hat darüber hinaus gezeigt, wie lebendig, mitreißend und völlig frei von überzogenem Pathos man die üppigen Spätwerke Schumanns für Chor, Solisten und Orchester in Szene setzen kann. Ein spannendes Feld tut sich auch bei seiner Interpretation der Bachkantate im Sinne der Ästhetik der Romantik auf. Eine sehr inspirierende und auf hohem Niveau musizierte CD und ein Muss für alle Schumann-Liebhaber!
Jan Ritterstaedt, WDR 3, 16.7.2018
It’s a strange irony that, for all of Robert Schumann’s influence and popularity, a not insignificant amount of his orchestral music and nearly all of his writing for chorus remains obscure. To help remedy this situation, the Estonian Philharmonic Chamber Choir (EPCC) and Helsinki Baroque Orchestra (HBO), led by Aapo Häkkinen, step into the void with a new recording (for Ondine) of pieces Schumann wrote and arranged when he led the Dresden and Düsseldorf Musikvereins late in his short life: two pieces for chorus and orchestra, plus an arrangement of a Bach cantata.
The highlight of the disc would be the world premiere recording of Schumann’s setting of Friedrich Rückert’s Adventlied, a kind of humanistic Christmas-season anthem written in the aftermath of the revolutionary turmoils of 1848. It’s a relatively short piece – just over a quarter-hour long – but marked by chromatic lyricism and grandiose gestures that allude pretty strongly to Schumann’s model of Bach (perhaps channeled a bit through Mendelssohn’s example).
From soprano Carolyn Sampson’s floating, opening solo to the rousing final chorus, “Und lösch’ der Zwietracht Glimmen aus,” choir, soloists, and orchestra do the piece proud. Its vigorous contrapuntal writing is relayed with style and Schumann’s sometimes-awkward vocal parts, with their occasional big leaps, hold no terrors for the EPCC.
Throughout the recording, the HBO plays with vim. Häkkinen’s tempos are fluid and well-judged; he has a strong sense of the dramatic shape of each piece and capably draws out the subtleties of Schumann’s orchestral writing. Yes, there are times – in the original works, especially – when a bit more tonal warmth and sonic heft would be welcome (like the last section of Vom Pagen). But the ensemble’s playing is never scrawny and the big tradeoff of making Schumann’s sometimes-thick orchestral textures lucid ultimately pays off. A fine album, then, on several levels, and strongly recommended.
Jonathan Blumhofer, The Arts Fuse, 15.7.2018
If the Choral Ballad vom Pagen und der Königstochter is neglected, the Adventlied has been completely forgotten by record companies. This is its premiere recording. Listening to it left me wondering why. Composed in 1848, the Adventlied shares with the Requiem für Mignon the problem of how to define it. It sets poetic and not Biblical texts, with Schumann choosing three of Rückert’s sacred poems to great effect, dividing them into seven short stanzas. The music is typical of this period of the composer’s development, with his lush romanticism coming to the fore. This was his first major religious piece, although it is based more on the humanist spirituality of the romantic poets. The work opens with a short orchestral prelude before the entry of the soprano, and then alternates between solos, vocal quartets and lush choral writing, saving the most rousing music of all for the final section, Und lösch’ der Zwietracht Glimmen aus. He also uses the central stanza, O Herr von grosser Huld und Treue, to emphasise the religious aspect of the work by giving it a chorale-like character. This is a wonderful work, one that all admirers of Schumann’s music will enjoy.
The performances throughout this disc are excellent. Carolyn Sampson, in particular, gives a feeling of wonder, especially in the opening of the Adventlied, where all the soloists and the chorus sing beautifully. The orchestra has a heft that the composer would have appreciated. It does not sound like a small ensemble, even if it is only the size common at the time of composition, so those who do not like the sound of original instrument bands need not fear – the music given fully romantic treatment. The recorded sound is very good, whilst the booklet essay is just that – an essay setting the music in the context of the period and of the composer’s oeuvre. A must for all Schumann enthusiasts and not just for the Adventlied. Let us hope the same forces go on to record the remaining three Choral Ballads for Ondine.
Stuart Sillitoe, MusicWeb International, 6/2018
Wohl angeregt von Felix Mendelssohn-Bartholdys Neubelebungen der Bachschen Sakralmusik richtete [Robert Schumann] dessen Kantate BWV 105 nach dem Geschmack seiner Epoche ein. Der romantische Klang ist weit entfernt von unserem heutigen Verständnis dieser Musik, überzeugt aber in der vorliegenden Interpretation durch Innigkeit und Wärme.
Was der Komponist dem Studium von Bach und Händel verdankt, ist in dem Adventlied op. 71 zu vernehmen, das hier überhaupt zum ersten Mal auf Tonträgern festgehalten ist. Die vierteilige Ballade vom Pagen und der Königstochter op. 140, 1852 unter Leitung des Komponisten in Düsseldorf uraufgeführt, ist eine szenische Kantate auf einen Text von Emanuel Geibel, der ein romantisches Thema – die unstandesgemäße Liebe eines Pagen zur Tochter des Königs – aufgreift und weiterführt. Der Jüngling bezahlt den „Frevel“ mit dem Leben, seine Leiche wird ins Meer geworfen. Der Meermann baut aus den Knochen eine Harfe, die zur erzwungenen Hochzeit der Königstochter mit einem Prinzen erklingt und deren Tod herbeiführt. Die Ballade wird abwechselnd von einem Alt und dem Chor erzählt, dazwischen liegen Dialoge der handelnden Personen. Das Orchester schafft mit Hornsoli, Posaunenchor und Harfenklängen die Stimmungen für die Meermusik und das höfische Hochzeitsfest.
Ekkehard Pluta, Klassik heute, 1.6.2018
Bach, Buxtehude, Ritter, Schmelzer
Kajsa Dahlbäck, soprano
Aapo Häkkinen, harpsichord
Helsinki Baroque Orchestra
Festival de Vélez Blanco, 26.7.2018
La presencia de la Helsinki Baroque Orchestra en el Festival había despertado gran expectación entre los asiduos a este evento musical, acrecentado por la actuación de la soprano finesa Kajsa Dahlbäck, experimentada intérprete en música antigua. El mayor reto que debía afrontar era la cantata profana de carácter nupcial de Johann Sebastian Bach Weichter nur, betrübte Schatten BWV 202, obra de variadas exigencias canoras que determinan la capacidad técnico-vocal de la cantante dada la alternancia de recitativos y arias, así como en la cuidada emisión, en su efecto de contraposición a los otros instrumentos, generando sugestivas mixturas. Esto ocurrió especialmente en el aria contenida en el séptimo número, Sich üben im Lieben, dialogando con el oboe, y también con todos los instrumentos del grupo en la gavota final, donde se mejoraron las aceptables impresiones del aria inicial y la expresada en el tercer episodio, Phoebus eilt mit schnellen Pferden, a la que imprimió un primigenio estilo liederístico. Se produjo así la mejor confirmación de lo ya apuntado en la primera parte del concierto con el motete, también considerada cantata menor, O Gottes Stadt BuxWV 87 de Dietrich Buxtehude.
En cuanto al aspecto instrumental, destacó sobremanera la musicalidad al clave del director del grupo Aapo Häkkinen, de modo notorio en la Allemande in discessum Caroli XI Regis Sveciae del organista alemán Christian Ritter compuesta en 1697, contenida en el décimo número del Manuscrito Möller. Supo fundir en una sola expresión y de manera magistral los caracteres fúnebre y elegíaco que quiere transmitir la obra, dejando en el oyente el deseo de poder escucharle en solitario en alguna próxima oportunidad.
José Antonio Cantón, Scherzo, 8/2018
Virtuosismo solemne
Desde la primera nota, el sonido de la Helsinki Baroque Orchestra era cautivador, envolvente, melancólico y de una gran belleza. Los finlandeses interpretaron un concierto magistral junto a la reconocida soprano Kajsa Dahlbäck.
Para comenzar comenzaron con una pieza instrumental anónima que recibe el nombre de Padua (Manuscrito Düben). No hacía falta mirar hacia el escenario para sentir la emotividad de cada nota. Este tema era como un viaje por la melancolía, por la solemnidad del Barroco.
La segunda pieza O Gottes Stadt, BuxWV 87, de Dietrich Buxtehude, sirvió para sentir la voz de la soprano, que demostró su gran técnica vocal y su capacidad para llegar a transmitir con cada verso, cada recitado del tema. La intensidad de Kajsa Dahlbäck fue creciendo conforme transcurría la pieza. Los primeros aplausos del público fueron firmes y convincentes.
Lamento sopra la morte Ferdinandi III, 1657, de Johann Heinrich Schmelzer, fue la siguiente pieza instrumental donde la solemnidad era su principal característica. La ejecución fue de un gran nivel y las miradas entre los músicos finlandeses parecía provocar una total sincronización en las distintas notas que interpretaron.
Concierto para clave en Re mayor, BWW 1054, de Johann Sebastian Bach fue la última pieza del primer bloque del programa. El compositor siempre consigue atraer al público y fue uno de los temas que más gustó de esta primera parte del concierto. La clave tuvo un gran protagonismo que tuvo momentos de solos, donde se pudo apreciar el virtuosismo de Aapo Häkkinen, que llevó gran parte del peso de esta pieza.
Ya con todos los componentes de la orquesta y la soprano terminaron el concierto con otra pieza de J. S. Bach, Weichet sur, betrübte Schatten, BWW 202, para acabar por todo lo alto y conquistar al público con su interpretación.
Fran Murcia, Diario de Almería, 28.7.2018
Koželuch: Gustav Wasa
Martina Janková, Helena Juntunen, Mario Zeffiri, Monica Groop, Cornelius Uhle, Niall Chorell, Tuuli Lindeberg
Helsinki Chamber Choir
Helsinki Baroque Orchestra
dir. Aapo Häkkinen
Helsinki Musiikkitalo, 3.3.–10.3.2018
Die Premiere von ”Gustav Wasa” Anfang März in Helsinki ist keine gewöhnliche. Es liegt eine Spannung in der Luft, die sonst nur Uraufführungen mit sich bringen. Eine Aufregung vor dem Unbekannten, Ungehörten, auch wenn es in diesem Fall gar keine neue, sondern alte Musik ist. Mehr als 200 Jahre schlummerte die Partitur Leopold Koželuchs in der Bibliothek des Prager Konservatoriums. In den 1960er-Jahren entdeckte der tschechische Musikwissenschaftler Milan Poštolka ”Gustav Wasa” – eine ”Große Heroische Oper”. Drei Akte Musik für großes Orchester, inclusive drei Posaunen, und großem Schlagwerk, Chor und sieben Solisten. (…) Es mussten weitere Jahrzehnte vergehen, bis das Interesse und die finanziellen Ressourcen gegeben waren, eine spielbare Edition des Manuskriptes zu erstellen. Der Herausforderung nahm sich der Cembalist und Dirigent Aapo Häkkinen mit dem Helsinki Baroque Orchestra an. Auch er begab sich auf Spurensuche über die Hintergründe der Oper – eine Spurensuche, die Indiz für Indiz detektivisch zusammenzählt, um trotz Lücken ein schlüssiges Gesamtbild zu bekommen.
Koželuch hat für die Tenor-Partie gewaltige aber auch milde, fast zärtliche Arien komponiert, die mit der schmeichelnden, geerdeten Stimme Mario Zeffiris den Zuhörer zur absoluten Ergebenheit manipulieren. (…) Im dramatischen Höhepunkt, als Helena Juntunen als Gustavs Mutter Cecilia, in einer verstörend ergreifenden Arie ihr Schicksal erkennt, entschlieẞt sie sich in leonorehaftem Gestus ihr Leben dem Schwedische Volk zu opfern.
Mit sympathischer Zurückhaltung und zugleich elektrisierender Energie leitet Aapo Häkkinen das fulminante Helsinki Baroque Orchestra und den Helsinki Kammerchor. Es stellt sich an diesem Abend heraus: Dieses Ensemble spielt in der ersten Liga der europäischen ”Alte Musik”-Orchester. Sie interpretieren Koželuchs Musik derartig interessant, gestalten die dramatischen Rezitative farbenreich, impulsive und zugleich absolut präzise, dass man sich nur wundern kann, warum diese Musik 200 Jahre auf ihre Wiederentdeckung warten musste.
Nastasia Tietze, Orpheus, 3/2018
Leopold Koželuch’s opera was performed by conductor Aapo Häkkinen and the Helsinki Baroque Orchestra. Whatever interest the scenic technology held, it was above all the music that shone. The Helsinki Baroque Orchestra has a remarkably high level that enabled it to cope with the score, already boasting many features of romantic discourse.
Koželuch (1747–1818) was a Classical composer, Mozart’s senior somewhat, but the music here is looking more towards Beethoven’s Fidelio, with occasional presentiments of Franz Schubert and Carl Maria von Weber. Some ornate arias resemble larger scenes of Rossini’s serious operas – their effusive passages growing from a progressively developed recitative. Gustav’s meditation in the beginning of the second act and the aria of his mother in prison certainly remind one of Fidelio. It is not quite certain when the opera Gustav Vasa originated, but probably not far from Fidelio.
Aapo Häkkinen highlighted the romantic in the music, leading a deeply-felt performance and strongly emphasizing the music’s contrasts. (…) Koželuch’s skilled orchestration, especially the wind writing, came off beautifully. The three trombones are incorporated into the orchestral sound in a unique way.
Lead sopranos Martina Janková and Helena Juntunen starred in the roles of Christina and Cecilia. Both were most adequate in terms of voice type – Janková’s luminous soprano for the active Christina, Juntunen’s darker voice for the suffering lady. Both were excellent in their extended aria passages that call for thought-out expression and construction. Their voices also blended well together.
Boris Klepal, Český rozhlas, 5.3.2018
Bach, Telemann
Carolyn Sampson, soprano
Helsinki Baroque Orchestra
dir. Aapo Häkkinen, harpsichord
Wigmore Hall, 6.1.2018
Helsinki Baroque Orchestra has a thrillingly rich dynamic range. Telemann’s Ouverture burlesque in B flat was handsomely articulated, with a powerful tang to the Mezzetin en Turc. In Bach’s D major Harpsichord Concerto (BWV1054) cheeky details from the violas cut through the knitting-machine regularity of the keyboard part, while the velvet tones of the muted strings soothed a jarring change of registration in the slow movement. The violinist Cecilia Bernardini led with style and spirit.
Offered as an encore (…) Carolyn Sampson and the trumpeter Nicholas Emmerson breathed into the long, radiant phrases of Handel’s Eternal Source of Light Divine, gliding effortlessly over the summer meadow haze of the strings of the Helsinki Baroque Orchestra.
Anna Picard, The Times, 9.1.2018
Good to see the proliferation of live Telemann continuing with that composer providing the music for the first half of this concert.
The Helsinki Baroque Orchestra has been led by Aapo Häkkinen since 2003, and there is certainly a unanimity of approach and attack that speaks of long acquaintance.
One piece that was heard at Itinéraire Baroque was Telemann’s Canary Cantata. There it was Bettina Pahn with the Amsterdam Baroque Orchestra under Ton Koopman who did the honours; here it was the well-loved Carolyn Sampson who captivated our hearts. One did wonder whether her black dress was in mourning or concert garb (the former: she was more brightly clad for the Bach in the second half). Clarity and grace characterised her superb account; in taking Telemann’s outpouring for a bird seriously one could more easily enjoy Telemann’s underlying wit. The accompaniment, too, was of great sensitivity and cleanliness. A superb way to lead-in to the interval.
Bach’s Concerto for keyboard, BWV1054 is extracted from the earlier E major Violin Concerto, BWV1042. The ultra-staccato opening announced this was not going to be an ‘easy’ interpretation. Häkkinen gave a creditable account of the harpsichord contribution, although his occasional gentle play with the underlying pulse threatened to extend too far.
Finally, the solo cantata Jauchzet Gott in allen Landen for soprano, strings and solo trumpeter. Dating from Bach’s Leipzig years, the piece exudes joy. Sampson found a gloriously interior space for the recitative ‘Wir beten zu dem Tempel an’ before the Choral (…) managed by solo voice against two florid antiphonal solo violins, an effect that worked perfectly.
An encore would surely have to feature both soprano and trumpet after that, and so it was: Handel’s ‘Eternal source of light divine’ from the Ode for the Birthday of Queen Anne, HWV 74. Slowly unfurling lines weaved their way across the Wigmore’s acoustic space magically; a truly fabulously chosen encore.
Colin Clarke, Seen and Heard International, 7.1.2018
Bach: Harpsichord concertos, vol. 3
Pierre Hantaï & Aapo Häkkinen, harpsichord
Helsinki Baroque Orchestra
AEOLUS, 2017
Johann Sebastian Bach gilt als einer der Erfinder des Klavierkonzerts. Dass die Linien da so scharf nicht zu ziehen sind, lässt sich im Booklet-Text Aapo Häkkinens nachlesen, und seine Aufnahme, gemeinsam mit seinem einstigen Lehrer Pierre Hantaï und dem Helsinki Baroque Orchestra eingespielt, lässt das auch erkennen.
Das Helsinki Baroque Orchestra musiziert in Quartettbesetzung und folgt damit neueren Forschungen Richard Maunders. Die Aufnahme zeigt, dass das keinen Verlust an Klangpracht bedeutet: Im Gegenteil kommt der Cembaloklang so erst recht als Tuttifaktor ins Spiel. Und die beiden Cembali, erbaut von Jürgen Ammer nach Johann Heinrich Harrass und Zacharias Hildebrandt, haben da bei deutlich unterschiedlichem Charakter einiges zu bieten. Hantaï, Häkkinen und das Orchester musizieren in nahtlosem Einklang, mit schöner Elastizität der Tempi und klanglicher Delikatesse, besonders spürbar in den langsamen Sätzen, wenn die Tasteninstrumente das Cantabile der Melodieinstrumente nachahmen. Doch vernimmt man auch Freude am konzertanten Lärmen – besonders lustvoll im C-Dur-Concerto und seinem Finale, einem wahren Fugen-Ohrwurm.
Friedrich Sprondel, Fono Forum, 6/2018
Aapo Häkkinen poursuit avec un égal bonheur son intégrale des concertos pour clavecin de Bach. Pour ce troisième volume réunissant les trois pièces pour deux instruments, il s’adjoint le concours d’un partenaire de luxe : Pierre Hantaï. Le claveciniste finlandais reste bien sûr fidèle à une interprétation limitée à un pupitre par voix, option également défendue par Pierre Hantaï dans son enregistrement avec Le Concert français.
Rappelons à qui douterait encore du bien-fondé d’une telle lecture qu’elle n’assèche en rien la partition mais lui confère, au contraire, paradoxalement même, une ampleur et un relief étonnants. Reste, bien sûr, à savoir choisir les instruments, les musiciens et une acoustique favorable. Toutes les conditions sont remplies dans cet enregistrement qui pourrait passer pour le plus brillant avocat de cette cause minimaliste mais ô combien grisante. Sérieuse et réfléchie, sans le moindre sourire facile, cette version n’a pourtant rien d’austère grâce à des phrasés d’une rare souplesse et une battue élastique.
Philippe Venturini, Classica, 5/2018
These are admirably free and flowing performances. Both soloists have a keen sense for the rubato and delay required for effective phrasing, but in most cases this is so subtle that you have to really listen to work out how it’s done. The strings are similarly vibrant, with excellent ensemble and a rich tone to support the soloists.
On first hearing, this disc can seem austere. The scale of the instrumentation, while historically justified, seems very small. (…) But the level of musicianship here is outstanding, and, while clarity of texture is a primary goal, the musical interest never flags.
Gavin Dixon, Fanfare, 5/2018
Après les concertos pour cembalo (deux volumes en 2012 et 2013), ceux pour cembali, avec un invité de choix en terre finlandaise. Pierre Hantaï se joint à la belle équipe de chambristes conduits par Aapo Häkkinen, dont l’effectif s’est affiné. Plus d’orgue de continuo, toujours pas de basse de seize pieds, mais l’un des deux remarquables clavecins sortis des ateliers du regretté Jürgen Ammer – la copie d’après Harrass – y pourvoit d’une certaine manière. Aux trois concertos pour deux clavecins, donc, s’ajoute une page singulière de Wilhelm Friedemann Bach, son Duetto a duoi cembali concertati. Retards, syncopes d’harmonie, coups de théâtre, la boîte à outils du Sturm und Drang s’empare des cordes pincées.
Les deux interprètes portent un regard neuf sur les concertos du père Bach, où les limites d’un clavecin qui s’époumone rencontrent souvent la timidité de cordes jouant sur la pointe des pieds pour ne pas lui faire d’ombre. Certes, les deux instruments de type allemande possèdent par nature une autorité etrangère à un Blanchet, mais c’est surtout le cadre rhétorique qui a changé. La structure du phrasé, un véritable rubato concerté avec l’orchestre (premier volet du BWV 1060), le renforcement occasionnel de l’harmonie aux mains gauches font souffler un vent d’improvisation sur ces compositions dont la mise en scène pose mille problèmes sur le plan aqoustique. Comme cela respire large et sonne profond ! Qui devinerait, à l’aveugle, que l'” orchestre ” ne compte que quatre archets ?
Häkkinen laisse à l’évidence Hantaï tenir les rênes : le Harrass est plus sonore, son seize pieds royal, l’articulation et la projection du soliste s’avèrent éclatantes. Ce contraste renforce l’intelligibilité du discours et apporte une nouvelle dimension au dialogue dans les mouvements rapides. Dans l’Allegro assai du BWV 1062, Hantaï et Häkkinen prennent leur distances avec l’oeuvre pour deux violons que Bach transcrit ici : ils proposent une alternative qui n’a rien à envier à l’original, toutes les ressources dynamiques et de registration sont prolongées par le quatuor. Timbre, places d’archets, forme de notes, tout un vocabulaire du jeu baroque est exploité avec un souci d’expressivité permanent.
On se souvient de l’éclatante réussite du Duetto de Wilhelm Friedemann sous les doigts de Robert Hill et Andreas Staier en 1986 (Archiv). Empruntant des chemins plus souples et s’autorisant une ornementation plus aventureuse, leurs successeurs apportent de passionnantes solutions stylistiques. On y sent davantage la pensée pianistique en germe que dans l’éclat plus ouvertement baroque de leurs illustres devanciers.
Philippe Ramin, Diapason, 1/2018 (DIAPASON D’OR)
Der finnische Cembalist Aapo Häkkinen hat immer wieder gezeigt, dass er ein Musiker ersten Ranges ist – und als solcher auch ungewöhnliche Interpretations
Auf der anderen Seite hat auch Pierre Hantaï im Lauf von Jahrzehnten der Beschäftigung mit Bachs Cembalowerken einen ganz eigenen, abgeklärten und in sich ruhenden Zugang zu diesem musikalischen Kosmos gefunden.
Soweit die Ausgangslage. Was davon ist zu hören im Zusammenspiel von Häkkinen und Hantaï, auf ihrer neuen CD?
Mühelose Harmonie – die schon aus technischen Gründen verblüfft. Anders als bei Streichinstrumenten gibt es bei Klavieren keinen Einschwingvorgang für den Ton. Der Tastendruck schleudert einen Hammer gegen einen Saite; und augenblicklich ist der Ton da. Noch direkter ist die Tonerzeugung beim Cembalo, das die Saiten mit Plektren anzupft. Kein Pedal, keine weiche Anschlagskultur kann hier dem Ton eine Aura verleihen. Nur zwei Cembalisten, die exakt mit dem gleichen Zeitempfinden spielen, geraten gemeinsam in einen musikalischen Fluss oder „Flow“… wie hier Aapo Häkkinen und Pierre Hantaï.
Zu hören ist reine Kammermusik, ein Wechselspiel von feinsinnigen Gesten zwischen den Cembalisten und den Streichern, die in einer Orchesterbesetzung nicht möglich wäre. Doch Bachs Cembalokonzerte bedürfen keines Orchesters; jede Streicherstimme einfach zu besetzen, das ist diesen Stücken historisch angemessen und gibt auch musikalisch Sinn.
Sogar auf den Streichbass verzichtet Häkkinen nun, entsprechend den neuesten Forschungsergebnissen zur Aufführungspraxis der Bach-Konzerte. Im Ergebnis hören wir zwei Cembalisten im vertrauten Gespräch mit einem Streichquartett: Zwei Violinen, Viola und Violoncello – gespielt von vier famosen Finnen aus Häkkinens Helsinki Baroque Orchestra. Fast tänzerisch ihr Auftreten in den raschen Sätzen, ein zärtliches Singen in den langsamen – und stets beglückend transparent.
Spielraum gewonnen – ganz wörtlich! – haben dadurch die beiden Cembalisten. Hantaï und Häkkinen sitzen an Nachbauten von Instrumenten, an denen Bach selbst musiziert hat. Wunderbar ausgereifte und in sich harmonische Cembali von Harrass und Hildebrandt, mit jeweils zwei Manualen und Lautenzug; das eine (von Hantaï gespielt) mit sonorem 16-Fuß-Bassregister, wie von Bach bevorzugt. Majestätisch aufbrausen oder zierlich summen: Da gibt es nichts, was diesen Instrumenten nicht möglich wäre. Ihre Stimmen sind durchaus unterscheidbar, wie die der beiden Cembalisten, die auf ihnen spielen.
Eben das macht den Reiz dieser Aufnahme aus: Hörbar musizieren hier zwei Individualisten, zwei Persönlichkeiten; doch einig im Zugriff auf Bachs Musik, der frei ist von oberflächlichen Affekten, empfindsam und kraftvoll federnd zugleich. Ihre rhythmische Kontrolle ist makellos, ebenso wie die Wahl der Satztempi – und ihr Sinn für winzige Temporückungen innerhalb einer musikalischen Phrase.
Drei Konzerte für zwei Cembali hat Bach hinterlassen, zusammen eine Dreiviertelstunde Spielzeit. Um ihre CD rund zu machen, haben Häkkinen und Hantaï sich zusätzlich bei dem Komponisten bedient, der nicht nur das Harass-Cembalo der alten Bach geerbt hat, sondern auch einen Gutteil seines musikalischen Genius… Wilhelm Friedemann Bach kommt in dem hier zu hörenden Concerto für zwei Cembali ohne Streicherbegleitung aus. Musik eines jungen Mannes: entstanden 1733, exakt zur selben Zeit wie die eben gehörten Konzerte des großen Johann Sebastian. Und doch läutet Bach junior in seiner Musiksprache bereits selbstbewusst eine neue Ära ein. Eine Zugabe, die nicht nur das Repertoire erweitert, sondern auch unseren musikalischen Horizont – und diese CD vollends zur Referenzeinspielung macht.
Oliver Cech, WDR 3, 18.12.2017
Kraus, Mozart, Beethoven
Sophie Karthäuser, soprano
Helsinki Baroque Orchestra
dir. René Jacobs
Ingolstadt Konzertverein, 19.5.2017
Das Orchester wütete, Sophie Karthäuser tobte: “Ah! Perfido, spergiuro, barbaro traditor” – Ach! Du treuloser, wortbrüchiger, barbarischer Verräter, schmetterte sie in den Saal. Ihr Timbre war dabei von unvergleichlicher Anmut, das Stimmmaterial strahlendes vokales Edelmetall. Kaum zu glauben: So hinreißend schön können Katastrophen sein – zumindest, wenn Sophie Karthäuser singt.
Die Sopranistin gastierte zum Abschluss der Jubiläumssaison 100 Jahre Konzertverein Ingolstadt im Theaterfestsaal. Begleitet wurde Ludwig van Beethovens Konzertarie von einem der erfolgreichsten Pioniere der historischen Aufführungspraxis, dem Belgier René Jacobs am Dirigentenpult des Helsinki Baroque Orchestra. Eine bessere Besetzung für das Festkonzert lässt sich wahrscheinlich kaum finden für diese Arie. Karthäuser macht regelmäßig Furore als Interpretin barocker oder klassischer Sopranpartien.
In Ingolstadt erregte sie sich, bis ihr der Schweiß von der Stirn lief. Zorn, Angst, fast schon tränenerstickte Schluchzer, schmerzverzerrte Ausbrüche – all diese Affekte hält diese Musik bereit, und Sophie Karthäuser stilisierte sie mit größter Perfektion, ihre Stimme war in jeder Lage sicher, änderte niemals die Klangfarbe, jedes Vibrato war gekonnt eingesetzt. Am Ende strömte ihr Sopran mit einer Urgewalt über die Köpfe der Zuhörer hinweg, als wollte sie mit Tönen töten. Um die ewigen Qualen und Freuden der Verliebtheit ging es zuvor bereits in den drei Konzertarien von Mozart KV 486a, 587 und 528, und auch hier sang Karthäuser bewunderungswürdig, schön und abgründig, erschütternd und gekonnt. Was für eine Sängerin!
Dabei assistierte ihr das auf Originalinstrumenten musizierende Orchester mit höchstem Einfühlungsvermögen, jede seelische Regung sensibel mitverfolgend. Star des Abends war diesmal ganz gewiss nicht nur die wunderbare Mozart-Sängerin Karthäuser, sondern auch das Orchester und natürlich René Jacobs, der in den vergangenen Jahren mit seinen Einspielungen von Mozart-Opern geradezu stilbildend wirkte.
Er eröffnete den Abend mit einem Werk, das nur sehr selten im Konzertsaal zu hören ist – mit Joseph Martin Kraus’ Suite aus der Oper “Aeneas in Carthage”. Kraus (1756-1792) ist auch unter dem Spitznamen “Stockholmer Mozart” bekannt, da er fast gleichzeitig wie das Salzburger Wunderkind lebte. Trotz seiner mangelnden Präsenz im gegenwärtigen Musikleben hat er einen hervorragenden Ruf in der Fachwelt. Joseph Haydn zählte ihn zu den einzigen beiden musikalischen Genies, die er kenne – das andere war Mozart.
Der Vergleich mit dem Klassiker greift dennoch ein wenig zu kurz. Kraus ist ein Mann des Übergangs, ein Komponist der Sturm-und-Drang-Epoche.
Seine Suite dirigierte Jacobs massiv und schwergängig. Selbst die tänzelnden Ballett-Einlagen schritten düster voran. Der tragische Tonfall war immer gegenwärtig, bis hin zum Sturm am Ende. Dann ließ Jacobs die Musik im kunstvoll organisierten Radau der Sturmmaschinen, des Theaterdonners und der Windmaschine schier untergehen.
Viel spannender und auch spannungsgeladener dagegen Beethovens 1. Sinfonie. Die auch von den Originalklang-Apologeten immer ein wenig vernachlässigte Sinfonie wirkte unter seinen Händen plötzlich taufrisch, wie eine unerhörte Entdeckungsreise. Viel Gewicht hatte bereits die Orchestersitzordnung. Jacobs konzentrierte die Bläser auf die rechte Seite und ließ sie den Streichern zuspielen, was einen verblüffenden Stereoeffekt ergab. Über weite Bereiche des Frühwerks hörte man keine Mischinstrumentation, sondern eine Art Registerklang (fast wie bei Bruckner), in dem sich Bläser und Streicher gegenseitig die Motive zuwarfen.
Und: Jacobs setzte tatsächlich mit aller Konsequenz die (immer wieder als unspielbar bezeichneten) Metronom-Angaben Beethovens durch. Mit überraschender Wirkung: Die schnellen Sätze rauschten fast italienisch rossinihaft daher. Den zweiten Satz konnte man mit dem besten Willen nicht mehr als langsam bezeichnen. Und das Finale entwickelte einen kecken Humor. Vor allem aber machten die Helsinkier Musiker ihre Sache hervorragend, selbst die höllisch schnellen Sechzehntel-Läufe im Stakkato kamen wie geölt daher. Beethoven mit Vollgas, man wünschte sich, noch viel mehr davon von René Jacobs zu hören.
Aber das war noch nicht der passende Saison-Ausklang. Für die Zugabe kam Sophie Karthäuser wieder auf die Bühne und sang Mozarts Arie “Nehmt meinen Dank, ihr holden Gönner!” Mit strahlendem Lächeln warf sie dabei dem von Mozart und Beethoven berauschten Publikum einen Luftkuss zu.
Jesko Schulze-Reimpell, Donaukurier, 21.5.2017
Das Jubiläumsprogramm „100 Jahre Konzertverein Ingolstadt“ bot ohne Zweifel spektakuläre Ereignisse, mit Solisten und Ensembles der absoluten Weltspitze.
Großartige Interpreten sorgten an der Donau für unvergessliche Live-Erlebnisse und verknüpften in schier einzigartiger Manier „Alte Musik“ mit Werken der Gegenwart: Beispielsweise die Gesangssolisten, Christian Gerhaher, Christiane Karg, das herausragende Sinfonieorchester aus Moskau, der Chor des Bayerischen Rundfunks, das Armida Quartett, die junge überaus talentierte Nachwuchskünstlerin Raphaela Gromes (Cello), die Weltmusikerin Sol Gabetta (Cello), die wohl gefragteste Klavierinterpretin unserer Tage, Ragna Schirmer, das Mandelring Quartett mit dem in Ingolstadt geborenen Roland Glassl (Viola), The Philharmonics mit Solisten der Berliner und Wiener Philharmoniker oder auch das Mannheimer Mozartorchester mit Martin Stadtfeld (Klavier).
Den krönenden Abschluss dieser sicherlich auf Jahre hinweg einzigartigen Konzertsaison machte wohl eines der besten Ensembles für Musik, gemäß historisch informierter Aufführungspraxis: das Helsinki Baroque Orchestra unter der Leitung des Spezialisten für „Originalklangmusik“ und langjährigen Intendanten der Innsbrucker Festwochen, René Jacobs sowie die überaus versierte Mozart-Interpretin, Sophie Karthäuser (Sopran). Gleich zum Auftakt verdeutlichte das Helsinki Baroque Orchestra bei einer makellosen Intonation der „Suite“ aus der Oper „Dido und Aeneas“ von Joseph Martin Kraus, wie affektvoll und facettenreich „Alte Musik“ klingen kann. Gerade in diesem Werk wimmelt es von herrlichen Kantilenen, Ausdrucksfinessen, Klang-Schönheiten, und dynamisch erlesen in Szene gesetzter Mehrstimmigkeit, die auch bei Beethovens bekannter Sinfonie Nr. 1 in C-Dur – am Ende des atemberaubenden Konzertes deutlich wurde.
René Jacobs, der sich in der Vergangenheit mit mehr als 260 Aufnahmen, einer regen Tätigkeit (Sänger, Dirigent, Wissenschaftler und Lehrer) als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten in der Musik des Barock und der Klassik profilieren konnte, ließ den so engagiert agierenden Musikern aus Finnland, zart und innig geführt, einen bemerkenswert großen Freiraum, der sich positiv auf die Tonstruktur und das lebendige Musizieren auswirkte. Zudem sorgte er stets glanzvoll für die im Barock so wichtigen dynamischen Nuancen. Der Grammy-Gewinner, Ehrendoktor der Universität Gent und mehrfach ausgezeichnete Künstler zählt ohne Zweifel auch zu den ganz großen Dirigenten. Dies wurde im Konzertverlauf besonders deutlich.
Viele Jahre schon arbeitet Sophie Karthäuser mit René Jacobs zusammen. Die belgische Sopranistin ist an den herausragenden Musikzentren der Welt bestens bekannt und vor allem im Opernfach oder auch bei Lied-Rezitals überaus gefragt. Besonders bei Mozart scheint sie ganz im Element zu sein. Die von ihr dargebotenen Konzertarien, „Basta, vincesti“, „Alma grande e nobil core“ sowie „Bella mia flamma, addio“, die sich zwischen Trost und Hingabe bewegen, waren somit voll von zärtlicher, gleichermaßen dramatischer Hingabe an eine Musik, die Herz und Seele des spürbar beeindruckten Publikums in einzigartiger Manier erfüllen konnte.
Johannes Seifert, Augsburger Allgemeine, 22.5.2017
Reviews 2016
Kraus, Schubert
Monica Groop, mezzo-soprano
Helsinki Baroque Orchestra
dir. Aapo Häkkinen
Schwetzinger Festspiele, 9.5.2016
Unter der Leitung des Cembalisten Aapo Häkkinen legte das Orchester eine liebevoll ausgefeilte Wiedergabe der c-Moll-Sinfonie [von Kraus] vor. In zartem, transparentem Spiel unterstrich das kleine Orchester den elegischen Ausdruck der Sätze. Monica Groop zeichnete mit ihrem differenziert geführten Mezzosopran nach, wie geschickt Kraus in den drei ausgewählten Konzertarien die im Text geschilderten Gefühle in Musik verwandelt hat. Der Abend hatte aber noch das Werk eines weiterem früh verstorbenen Genies im Programm: die vierte Sinfonie von Franz Schubert. Dass das stilgetreu musizierende Helsinki Baroque Orchestra im Klang nicht so glatt poliert ist wie große internationale Klangkörper, sorgte für eine authentische Atmosphäre. Die Musiker verliehen den Ecksätzen dramatischen Ausdruck, vor allem der Finalsatz erhielt eine mitreißende innere Spannung. Sehr gelungen war der Kontrast zwischen Menuett und idyllischen Trio.
Nike Luber, Rhein-Neckar-Zeitung, 18.5.2016
Reviews 2015
Monteverdi: L’incoronazione di Poppea
dir. Aapo Häkkinen
Finnish National Opera, 25.9.-3.10.2015
The element of the operatic repertory least well represented at the Finnish National Opera is Baroque opera. However, this gap has been satisfactorily filled from time to time by guest performances, such as the recent production, by the Finnish Chamber Opera, of Monteverdi’s L’incoronazione di Poppea. The matinee (…) was almost sold out, so there would seem to be an appreciative audience here for more than the standard Romantic operas.
The production had a firm foundation to work from in its collaboration with the highly accomplished Helsinki Baroque Orchestra. The conductor Aapo Häkkinen led this excellent ensemble, realizing the finest subtleties of Monteverdi’s score.
Vocally the performance was certainly enjoyable. Monica Groop was impressive as an imperious Ottavia, formidable when blackmailing Ottone into attempting to kill Poppea, touching when forced into exile. Helena Juntunen as Poppea gave a very good performance as the uninhibitedly sensuous object of passionate love (…) And yet Kajsa Dahlbäck almost outdid Juntunen with her deeply felt portrayal of Drusilla; her scenes were some of the most charming of the entire performance.
Henry Bacon, Opera, 1/2016
Musica Baltica
Helsinki Baroque Orchestra
Neuburger Barockkonzerte, 8.10.2015
Nicht zu kämpfen hatten diese sieben Musiker des Helsinki Baroque Orchestra: Weder mit Taste, Bogen, noch Saite – voller Passion, Hingabe und unbeschwerter Spielfreude traten sie auf und verliehen der Musik beschwingte Flügel. Par excellence musizierten sie auf ihrem Instrumentarium, Kompositionen klangen auf, die sich in der grandiosen “Düben-Sammlung” aus Uppsala finden (…)
Gewiss, es war ein Aufbruch ins Barocke Zeitalter, aber das Ensemble nahm förmlich Anlauf, sodass seine Interpretationen innovative Sprengkraft bargen, die voller Überraschungen stecken. Diese Musik schien aus der Zeit zu fallen, als ginge das Septett zurück in der Zukunft.
Voller physischer Präsenz, spiritueller Durchdringung und emotionaler Feinzeichnung appelierte hier das Barockensemble ans Tanzbein: Dieser Schwung, dieses Feuer traf der Zeitgeist überschwängliche Freude im Kontrast zur reflexiven Paduan oder Sarabande.
Ulrich Ostermeier, Augsburger Allgemeine, 10.10.2015
Handel, Mozart
Julia Lezhneva, soprano
Helsinki Baroque Orchestra
dir. Aapo Häkkinen
Dresdner Musikfestspiele, 15.5.2015
Julia Lezhnevas Auftritt am Freitag in der Frauenkirche, begleitet vom Helsinki Baroque Orchestra, erwies sich als ein Glanzlicht der Festspiele (…) Bei Mozarts G-Dur-Sinfonie zeigten sich die Finnen in ihrem Element. Sie ließen dieses Kleinod der frühklassik funkeln, dass es eine ungetrübte Freude war. Doch trat die instrumentale Kunst in den Hintergrund, wenn Prinzessin Julia zu singen anhub (…) Julia Lezhneva nuancierte hier am Rande des Hörbaren, sie tat, was Nachtigallen täten, wenn sie flüstern könnten. Was für ein Abend!
Jens-Uwe Sommerschuh, Sächsiche Zeitung, 18.5.2015
Das Helsinki Baroque Orchestra unter Leitung von Aapo Häkkinen pflegt einen eleganten Musizierstil – so gehört nicht nur in Mozarts Sinfonie Nr. 15 G-Dur KV 124, sondern durchaus auch angewandt auf die beide Ouvertüren Händels. Andere Alte-Musik-Ensembles gehen da sicher impulsiver, prägnanter zur Sache, gleichwohl entfaltete die von Präzision und Klarheit getragene Sicht der Finnen Eindruck und war weit davon entfernt, unterkühlt zu wirken.
Sybille Graf, Dresdner Neueste Nachrichten, 18.5.2015
Handel, Mozart
Julia Lezhneva, soprano
Dmitry Sinkovsky, violin
Helsinki Baroque Orchestra
dir. Aapo Häkkinen
Kurhaus, Hamm, 21.1.2015
Herkulessaal, Munich, 23.1.2015
Kursaal, Merano, 25.1.2015
Bereits das Eröffnungsstück, Händels Ouvertüre in F-Dur HWV 342, setzte Maßstäbe: Das Orchester erreichte einen plastischen, transparenten Klang voller Wärme, der Raum gab für lebendige Nuancierungen und Artikulationen (…) Lezhneva, Sinkovsky und das Orchester mit seinem künstlerischen Leiter Aapo Häkkinen am Cembalo schufen einen Klang, der die größtmögliche Genauigkeit im Zusammenspiel mit einer intensiven Lebendigkeit und schwereloser Leichtigkeit anreicherte. Für dieses außergewöhnliche Konzerterlebnis bedankte sich das Publikum mit minutenlangen stehenden Ovationen und entließ die Akteure erst nach drei Zugaben.
Bianca Stücker, Westfälischer Anzeiger, 23.1.2015
Nach dem zweiten, wunderbar leise und verhalten strömenden Händel-“Encore”, dem noch weitere folgen sollten, gab es Ovationen und “Brava”-Rufe im Herkulessaal für eine großartige junge Sopranistin, die in München debütierte, der aber schon der Ruf einer außergewöhnlichen Sängerin vorausgeeilt war: Julia Lezhneva. Mit Arien aus selten gespielten Opern und Oratorien Georg Friedrich Händels, dazu dessen “Salve Regina” und Mozarts “Exsultate, jubilate” hatte sie einen ganzen Abend lang an der Seite des exzellenten Helsinki Baroque Orchestra unter Leitung von Aapo Häkkinen begeistert.
Klaus Kalchschmid, Süddeutsche Zeitung, 25.1.2015
Das Helsinki Baroque Orchestra unter Aapo Häkkinen ist zu alledem ideal: frisch, exakt, nie verbissen und technisch reif. Im Bravo-Überschwang ging das Konzert in vier Zugaben, wurde immer freier und so zu einem Hochgenuss.
Adrian Prechtel, Abendzeitung, 25.1.2015
Aus dem Saal leuchten die Augen aller bei tosendem Jubel – so etwas hat es noch nie gegeben – für ein Konzert das pathetisch gesprochen, auch mit zwei Zugaben der Sängerin und mit dem innigen Duett “Vivo in te” mit Sinkovsky als Countertenor zum Besten gehört, was je bei Musik Meran zu hören war. Was für ein Abend, was für ein genuines Publikum, das diese Sternstunde als musikalisches Hochamt mit zelebriert!
C.F. Pichler, Dolomiten, 28.1.2015
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Kraus: Arias and Overtures
Monica Groop, mezzo-soprano
Helsinki Baroque Orchestra
dir. Aapo Häkkinen
Naxos, 2014
The Helsinki Baroque Orchestra, under harpsichordist Aapo Häkkinen, has a few previous recordings under its belt (…) As impressive as those recordings were, the present disc surpasses them in the excellence of the playing and the recorded sound. The string playing here is polished and mellifluous, on a par with the best period orchestras around. The winds are mighty fine, too — I especially enjoyed the glowing oboe solo in the slow introduction to the Proserpin Overture, the bright, incisive trumpets in the “Birthday” Overture, and the brazen horns in the Äfventyraren Overture. Conductor Häkkinen, who also accompanies on the fortepiano throughout, inspires his forces to play with vigor and precision. Given the consistently high energy level, you might mistake these cold-climate Finns for a bunch of hot-blooded Italians!
Finnish mezzo-soprano Monica Groop is the soloist in the arias; she sings with her customary refinement and expressiveness. There is quite a variety here, from the Swedish-language arias, drawn mostly from instrumental music to stage plays, to the Italian-language arias on texts by Metastasio, to the one sacred aria in Latin, Parvum quando cerno Deum. I sense that Groop is most inspired by the Italian arias; these seem to lie closest to her artistic sensibilities. She adopts a more overtly operatic style in these numbers, although I have a hard time believing that anyone sang with this much vibrato in the 18th century. Still, her sound corresponds to the present-day “norm” for period-instrument performance, and is never less than enjoyable.
If you’re still undecided about this disc, I urge you to audition the Äfventyraren (The Adventurer) Overture. Unquestionably the major work on this CD, it is an endlessly inventive, fascinating piece that either Mozart or Haydn would have been proud to call his own, and Helsinki Baroque plays it to the hilt. Highest recommendation.
Christopher Brodersen, Fanfare, 1/2015
‘That man has a noble style, the like of which I have found in no one else,’ remarked Gluck of Joseph Martin Kraus (1756-92), Mannheim-trained but active for most of his career in Stockholm. Gluck is indeed a dominant influence in these assorted overtures and arias, though Kraus’s colourful orchestration, vividly delineated by the Helsinki period band, owes more to his Mannheim experiences.
The playing throughout bristles with energy, with natural horns and contrabassoon lending an aptly raucous buzz to the tutti textures.
Richard Wigmore, Gramophone, 4/2015
Reviews 2014
Kraus: Arias and Overtures
Monica Groop, mezzo-soprano
Helsinki Baroque Orchestra
dir. Aapo Häkkinen
Naxos, 2014
Regular readers will know that I am a fan of both Kraus and Aapo Häkkinen’s stylish performances, especially at the helm of Helsinki Baroque Orchestra – one of the few organisations prepared to explore the less-trodden paths of the rococo period and beyond. From the opening notes of the present CD, it is clear that this will be an impassioned plea for Kraus’s admittance into the mainstream (…) And if the precisely articulated string playing, sonorous winds with punctuating brass and the perfectly timed fortepiano interjections fail to persuade you, then you can rely on mezzo Monica Groop to charm your ears in any various tongues! Hers is an instrument of great warmth and power, yet it is never deployed to the detriment of Kraus’s fabulous music. If the overture to Gustav III’s birthday ode does not energise you, or you remain unmoved by the dramatic opening to the cantata for the same monarch’s funeral, then there is no hope. Sorry! I hope this will not be the last Kraus we hear from the Helsinki Baroque Orchestra.
Brian Clark, Early Music Review, 10/2014
Joseph Martin Kraus was born in Germany in 1756 and moved to Stockholm at age 21, where he spent the best years of his short career at the court of the ill-fated Gustav III, before dying of tuberculosis at age 36. He is sometimes referred to as the “Swedish Mozart,” and was frequently praised by many fellow musicians including Haydn, whom he met on a grand tour of Europe. Why he’s been so neglected in modern times seems a mystery when listening to this collection of his very effective stage music by the Helsinki Baroque Orchestra. Along with several lively overtures, the fine Finnish soprano Monica Group is featured on a handful arias including one from a cantata written in King Gustav’s honor.
WQXR New York, 10/2014 (ALBUM OF THE WEEK)
Avec Haydn, Joseph Martin Kraus était considéré comme l’un des deux seuls génies de l’époque. Il est reconnu comme le compositeur et le chef d’orchestre allemand le plus talentueux du XVIIIe siècle, aux côtés de Mozart. Helsinki Baroque Orchestra, fondé en 1997, qui a développé au cours de son histoire de dix-sept ans l’un des plus beaux ensembles, est dirigé sur ce disque par Aapo Häkkinen, directeur artistique depuis 2003. La mezzo-soprano Monica Groop, un des dons les plus précieux de la Finlande au monde musical, prête sa voix à ce disque. Sa vaste expérience dans des rôles de Mozart la qualifie comme un défenseur naturel pour la musique vocale de Kraus et son talent exceptionnel se retrouve sur cet album.
Brigitte Dunwoody, Le BabillART, 10/2014
Entdeckenswert
Der finnische Cembalist und Dirigent Aapo Häkkinen ist gemeinsam mit seinem Helsinki Baroque Orchestra in puncto CD-Repertoire zurzeit zweigleisig unterwegs: Zum einen widmet er sich aktuell dem Konzertschaffen Johann Sebastian Bachs für sein Instrument, zum anderen legt er offenbar einen Akzent auf die musikalischen Heroen des skandinavischen Nachbarn Schweden. Nach Orchestermusik von Johan Joachim Agrell präsentiert das neueste Album Ouvertüren und Arien des eine Generation jüngeren Joseph Martin Kraus. Mit von der Partie ist die exzellente finnische Sopranistin Monica Groop. Auch wenn es derzeit noch keine besonders große Kunst ist, Einspielungen von Kraus’ Werken mit dem Label “Ersteinspielung” auszustatten, so offenbart jede weitere Veröffentlichung aufs Neue, wie viel außerordentlich Entdeckenswertes dieser Komponist in seinem kurzen Leben geschaffen hat.
Was es hier an Ausschnitten aus Kantaten und Opern zu hören gibt, kann es mühelos mit dem Besten wesentlich prominenterer Kraus-Zeitgenossen aufnehmen. Zum tiefen Eindruck, den die Musik macht, trägt wesentlich auch die Interpretation des Helsinki Baroque Orchestra als auch mit den solistischen Leistungen Einzelner überzeugt. Man höre nur die geistliche Arie “Parvum quando cerno Deum” auf einen Text aus dem 12. Jahrhundert, wo das Orchester auf eine Kammermusikformation reduziert auftritt, um diesen Eindruck bestätigt zu finden. Der glasklare, vibratoarme Sopran Monica Groop ist eingebettet in ein instrumentales Gefüge gleichberechtigter Partner. In den größeren Ensemblewerken, vor allem den Ouvertüren, motiviert Häkkinen seine Musiker zu dem dynamischen, präzisen und vitalen Orchesterspiel, für das man die Finnen auch hierzulande kennt und schätzt.
Arnd Richter, Fono Forum, 12/2014
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J.S. Bach, C.P.E. Bach
Pierre Hantaï & Aapo Häkkinen, harpsichord
Helsinki Baroque Orchestra
St John’s Smith Square, London, 21.5.2014
The programme’s title, “Key relationships”, was one of those general catchphrases that might have referred equally to their father-son relationship or to the narrow range of keys explored here. In terms of tonality and texture, indeed, this programme didn’t score highly on contrast, but it was satisfyingly consistent.
This performance’s intimacy, doubtless very authentic, allowed for gains elsewhere. It was a pleasure to hear the harpsichords burbling away in the virtuosic hands of Pierre Hantaï & Aapo Häkkinen.
C.P.E. Bach’s Harpsichord Concerto in G minor, the longest piece of the evening and a work pointing towards the Mozartian concerto model, supplied more complete contrast. Full of variety, thanks to its composer’s eccentric flair, it received a performance (with Hantaï as soloist) that had all the intensity of chamber music.
John Allison, The Telegraph, 22.5.2014
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Bach: Harpsichord concertos, vol. 2
Aapo Häkkinen, harpsichord
Helsinki Baroque Orchestra
AEOLUS, 2013
Häkkinen, sur un instrument de Rutkowski d’après Hass, domine le dialogue sans effort. L’approche expressive est originale et toujours subtile. La partie de violon du quatrième Brandebourgeois adaptée par Bach pour le clavecin sonne de manière lumineuse, la varieté des respirations témoigne d’un discours réellement imaginatif. Le claveciniste finlandais fait très bien sentir les niveaux d’écriture, et orne avec talent les endroits propices à l’improvisation. La densité sonore apportée par le seize pieds confère une splendide autorité aux mouvements extrêmes du Ré majeur : l’œuvre n’a jamais paru aussi éloignée de sa version originale pour violon, et pourtant cette couleur sombre et dramatique lui réussit.
On remarquera une belle inventivité des cordes, un sens aigu du cantabile, d’excellentes idées d’articulation et de caractère dans les mouvements lents.
Philippe Ramin, Diapason, 1/2014
Towards the end of his life, Johann Sebastian Bach made a second collection of concertos, these for keyboard. Around 1738 he put this together, possibly as a way of publicizing his work with the Leipzig Collegium, or possibly with an eye towards publishing them. The six works are all somewhat eclectic since they seem to have been transcriptions of works for other instruments, as the informative booklet notes by soloist Aapo Häkkinen state. There are other sources in the Bach archives, so how he put them together can more or less be traced, and in recording these, Häkkinen and his Helsinki Baroque Orchestra have decided that they would be split into two volumes.
As for the performances, Häkkinen has done an outstanding job. The precision of the Helsinki Baroque Orchestra is evident right off the bat. The sound is excellent, the solo playing virtually flawless, enough so that I will be anxious to acquire the first volume to complete the set. This is an inspired interpretation and one that demonstrates the unique art of composition employed by Bach. (…) The Helsinki Baroque performs the often strict lines of these concertos with a nice sense of phrasing that, under less expert hands, would become somewhat mechanical. Here, all of the notes are in place, all of Bach’s tortuous sequences are audible, and all of his often intricate counterpoint is clear and unambiguous. Although only one on a part, the ensemble often sounds fuller, complementing the dexterous and detailed performance of the harpsichord by Häkkinen. In short, this is an excellent performance that brings new life to the oft-recorded concertos, now that the series is complete.
My only quibble is the length and depth of the booklet notes, which seem to go out of their way to belabor the nit-picky details of the scholarship used to create the recording. Not that as a musicologist I don’t revel in such things personally, but the average listener really does not need an excursus on the surviving harpsichords of Bach’s circle or the pitch standards of the time to appreciate the sheer artistry of the performance. Moreover, there are some controversial ideas (…) which are tangential to the performances themselves. Still, this is now the standard for performances of these six concertos, and as such would well serve to replace any others you might have in your collection.
Bertil van Boer, Fanfare, 1/2014
Die erste Folge der Einspielung von Johann Sebastian Bachs Cembalokonzerten mit Aapo Häkkinen und dem Helsinki Baroque Orchestra hat einen überaus positiven Eindruck hinterlassen. Vol. 2 bestätigt dies nun, mehr noch: Die Folgeeinspielung ist musikalisch und in Bezug auf den Ensembleklang noch ausgereifter und lässt den zweiten Streich somit zu einem Hochgenuss werden.
Wie auch Vol. 1 stellt Aapo Häkkinen neben die Konzerte für Cembalo und Orchester solistische Werke, in diesem Fall Johann Sebastian Bachs Fantasia c-Moll BWV 906, deren brodelnde Klangwucht durch die Besonderheiten des Cembalos wunderbar unterstützt wird, was zu einem gewaltigen Klangeindruck führt, sowie Wilhelm Friedemann Bachs Concerto in G-Dur (Fk 40) für Cembalo solo, in dem Aapo Häkkinen virtuos glänzt und die rauschende bis prasselnde, bis in tiefste Tiefen führende Klangentfaltung expressiv gestaltet.
Von den Bachschen Cembalokonzerten sind komplementär zur ersten Folge hier die Konzerte D-Dur BWV 1054, A-Dur BWV 1055 und F-Dur BWV 1057 (mit zwei zu den Streichen hinzutretenden Blockflöten) vertreten. Auch hier ist der Solist klanglich ins Ensemble relativ stark eingebunden, weil die solistische Gestaltung der Streicher Freiräume für Einzelstimmen schafft, die dann mit solistisch konturenscharfer Phrasierung modelliert werden und somit an Feinzeichnung und Selbständigkeit der Führung dem Solisten kaum nachstehen. Das führt zu einem im Gegensatz zu vielen anderen Aufnahmen mit größerer Instrumentalbesetzung zu dem Eindruck einer viel kammermusikalischeren, flexibleren Formung. Stets begegnet das Ensemble der Musik mit lebhafter affektiver Zeichnung, dabei ohne verhetzte Rasanz frische Tempi mit zielführender Phrasierung verbindend.
Florian Schreiner, klassik.com, 11.1.2014
More Nordic Baroque! (…) persuasively realized on period instruments. It shouldn’t come as a surprise. Finland’s pedagogical philosophy, the envy of the Western world, recognizes the importance of music in a comprehensive education, which probably explains why young Finnish conductors, singers, and composers keep turning up all over the place. But I don’t recall a lot of period instrument players or ensembles from the land of lakes and trees. If these discs are representative, that should change. Aapo Häkkinen, the soloist and artistic director, isn’t a novice. He’s in his late 30s and has been playing the harpsichord for a quarter of a century, and he does so exceedingly well. He’s concertized around the world and amassed a substantial discography, both playing and conducting. He became artistic director of the Helsinki Baroque Orchestra in 2003, four years after its founding. The orchestra’s roster for this recording is all Finnish, except for Julien Martin, who plays recorder alongside Hanna Haapamäki in the F-Major Concerto, which is an arrangement, by Bach, of the Fourth Brandenburg Concerto. Häkkinen, who studied formally with Bob van Asperen and informally with Gustav Leonhardt, knows the idiom thoroughly. He’s concluded that the concertos were played one-to-a-part, and so the orchestra, for this recording, is chamber-sized and first-rate. Häkkinen, too, is superb. Robust in the D-Minor Concerto, delicate in the E-Major, he finds the right touch for each of the concertos.
George Chien, Fanfare, 1/2015
Aapo Häkkinen and the Helsinki Baroque Orchestra have produced two outstanding discs of six of the Bach harpsichord concertos BWV1052–7 on Concerti à Cembalo Concertato: Harpsichord concertos vol.1 (Aeolus AE-10057, rec 2012, 65′) and Concerti à Cembalo Concertato: Harpsichord concertos vol.2 (Aeolus AE-10067, rec 2013, 62′). A big draw is Häkkinen’s harpsichord: a very large one with two soundboards, built in 1970 by Rutkowski and Robinette for Igor Kipnis, who named it ‘Big Red’. It sounds magnificent here, with its strong bass giving a driving impulse to the whole ensemble. One uncommon thing about Häkkinen’s delivery is his tendency to play many single-note melodic ornaments in the right hand before the beat, rather than starting on the beat; he makes it sound convincing, and arguably more French.
A rarity here is that the F minor concerto, BWV1056, is transposed to G minor. Häkkinen explains in his thorough documentation that the G minor version is Bach’s later one, but that the Neue Bach-Ausgabe has given it a questionable transposition back into F minor. It sounds less lugubrious than usual here, and easier on the string players. After three concertos on each disc, Häkkinen fills the remaining space with harpsichord solos. Volume 1 includes the Italian Concerto, BWV971, and Volume 2 has the C minor Fantasia, BWV906, plus a G major solo harpsichord concerto by Wilhelm Friedemann Bach. These serve as further vehicles for Big Red’s thunderous 16′ stop. The performances are all suitably dramatic and flexible. May we hope for a third volume from this terrific team?
Bradley Lehman, Early Music, 2/2015